Schönau. Der Stadtteil ist rund ein Jahrhundert alt. Johanna Schmidt vom Netzwerk Senioren ist an verschiedenen Stellen im Stadtteil engagiert. Diesmal beschäftigte sie sich mit der Stadtteilgeschichte und lud zu einem Spaziergang zu geschichtlich bedeutsamen Straßen und Plätzen der Schönau ein.
Im Zentrum standen dabei die Straßennamen, die auf der Schönau tatsächlich auffällig sind. Wer einmal „So zärtlich war Suleyken“ von Siegfried Lenz gelesen hat, erhielt dabei einen Eindruck von den „ehemaligen deutschen Ostgebieten“, selbst wenn er nie dort hingereist ist. Was also hat es auf sich mit Posener Platz, Memeler Straße, Kattowitzer Zeile, Stettiner Straße, Königsberger Allee, Danziger Baumgang und so weiter?
Der Spaziergang begann am Lena-Maurer-Platz und führte durch die Posener Straße bis zum Posener Platz. „Das hier sind alles Siedlungshäuser, erbaut ab dem Jahr 1936“, war zu erfahren. Auffällig ist bei den Häusern am Posener Platz das schöne Fachwerk. Die Siedlungshäuser wurden alle mit Unterstützung der Stadt gebaut; zum Erwerb der Häuser gab es günstige Bankkredite. Die Gemeinschaft der neu Ansässigen gründete sich 1935 als „Siedlerbund“. Vorm Bauen musste viel gerodet werden, denn hier war noch fast alles Wald.
Johanna Schmidt erinnerte an das Volks- und Antikriegslied „Zogen einst fünf wilde Schwäne“. Es stammt aus Westpreußen, Ostpreußen und dem Memelland. In Deutschland verbreitete es sich durch die Jugendbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es gesungen, unter anderem durch Hannes Wader und den „Zupfgeigenhansel“. So erlebten die Spaziergänger, wie ein Rundgang durch ihren Stadtteil viele Erinnerungen wecken kann.
i Lesen Sie die Langfassung des Berichtes in den Nord-Nachrichten am 25. August. Die Zeitung ist bereits zwei Tage vorher auch als E-Paper downloadbar von www.stadtteil-portal.de/stadtteilzeitungen
