Jugendliche beim Breakdance
Bei der Hip-Hop-Jam wurden im Jugendhaus Waldpforte 50 Jahre Hip-Hop gefeiert. Foto: red

Echt alt für ein Jugendhaus

Gartenstadt. Schon ganz schön alt! Für Jugendliche ist eine Kunstform wichtig, die besonders ihren Neigungen und Bedürfnissen entgegenkommt. Hip-Hop entstand in den 1970er-Jahren im New Yorker Stadtteil Bronx und umfasst vier Sparten: Rap (Sprechgesang), Beatboxing (Nachahmen von Percussion durch Lippen und Stimmwerkzeuge), Breakdance (Tanz) und Graffiti (visuelle Kunst).

Das Wetter war heiß, die Jugendlichen waren gut drauf und am Start waren überwiegend lokale Größen der Kunst- und Kulturbewegung. Wer Jugendliche mal dabei beobachtet hat, spürt die Lässigkeit, die von ihnen während des Agierens ausgeht, die Begeisterung und das Bemühen um gegenseitigen Respekt. Mannheimer Jugendhäuser führen immer wieder Hip-Hop-Challenges durch, also Wettbewerbe, bei denen sich Newcomer beweisen können.

Beim Hip-Hop-Jam zum Fünfzigsten heizten die Mannheimer DJs MoERockz (M-Pire/MA), Mista T und AD 36Degree (beide TRS) der Veranstaltung mit Hip-Hop, Funk und Soul ein. Dazu gaben sich der lokale Rapper Rizzla68, die Mannheimer Newcomer Futago und der von der anderen Seite des Rheins stammende Rapper und Sänger Slik Momentz von den Music Gourmétz (zusammen mit den Überraschungsgästen LaZy und Kenplan67) am Mikrofon die Ehre.

Das Element Breaking (Breakdance) wurde durch die Lokalmatadoren von True Rokin Soul und Groove68 sowie weiteren begabten B-Boys und B-Girls aus Frankfurt (Waterworks) und Karlsruhe (Missja1211) repräsentiert. Auch die visuelle Kunst des Graffiti durfte auf einer echten Hip-Hop-Jam natürlich nicht fehlen. So wurden wieder einmal die Außenwände des Jugendhauses von den Graffitikünstlern Domus (AWH), Lotus, huckleMARY (169Kingz), Senzi (TSK), SVLECH (Dudes), Vegan (TRS), Resik, WEST und Webs ganz neu gestaltet.

Gegenseitiger Respekt ist eine Grundhaltung, die sich beim Hip-Hop durchaus auch mit Wettbewerb verträgt. Jeder versucht, so gut zu sein wie möglich, um die Anerkennung der anderen auch zu verdienen. Künstler, die sich einen Namen gemacht haben, stehen in hohem Ansehen. Mit 50 bekommt man eigentlich die ersten Falten, oder?

Die Jugendlichen stört das nicht. Auch nach einem halben Jahrhundert seiner Existenz ist die Kulturbewegung des Hip-Hop noch lange nicht ausgestorben. Auch nicht ausgemustert, sondern erfreut sich großer Beliebtheit. Selbst Kinder lassen sich davon anstecken. Ist ja klar: Wenn der große Bruder beim Breaking von seinen Freunden anfeuernde Rufe erntet, will der kleine Bruder auch mal. Die Großen schauen ihm gutmütig zu und applaudieren auch ihm. red/jp

i Zusammenfassung der Veranstaltung in Videoform: www.youtube.com/watch?v=zD7JBqyd5b4

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