Mannheim. An Fronleichnam, 8. Juni, ist Spiritualität keine Privatsache. Vielmehr bekennen sich hunderte Christinnen und Christen in Prozessionen öffentlich zu ihrem Glauben. Im kirchlichen MöglichkeitsGarten auf der BUGA 23 wird dieses traditionell katholische Fest sogar ökumenisch gefeiert.
„Sichtbares Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen ist das Brot – der Leib Christi“, erläutert der katholische Stadtdekan Karl Jung. „Dieser wird an Fronleichnam aus der Kirche in die Gemeinden und damit hinaus in den Alltag getragen.“
Besonders groß wird die Prozession in der Mannheimer-Innenstadt sein. Denn die Kirchengemeinden Mannheim Johannes XXIII und Mannheim-Neckarstadt feiern gemeinsam mit den zahlreichen muttersprachlichen Gemeinden. Nach der Messe am Donnerstag, 8. Juni, um 9.30 Uhr in der Jesuitenkirche wird die Monstranz von A4 über den Schillerplatz zum Marktplatz (F1) getragen.
Dort werden die Gemeinden in einem „Gebet für Mannheim" um Gottes Segen bitten, bevor sie zu einem „Fest der Begegnung" mit Imbiss und Getränken einladen. Die muttersprachlichen Gemeinden bieten hierfür landestypische Leckereien gegen eine Spende an. Für den musikalischen Rahmen sorgt „Splendid Brass“.
Fronleichnam wirkt gemeinschaftsstiftend: Sowohl mit Blick auf die kunstvollen Blumenteppiche entlang der Prozessionswege, für die meist zahllose Ehrenamtliche in den katholischen Gemeinden die Gestaltung übernehmen, als auch für die Kirchengemeinden selbst. So findet beispielsweise erstmals eine gemeinsame Fronleichnamsprozession für die gesamte Seelsorgeeinheit Mannheim Maria Magdalena statt.
Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter in Ilvesheim. „Hier wachsen Perspektiven“ lautet das Leitwort der Feier in Anlehnung an das Motto von Kirche auf der BUGA 23. Musikalisch begleitet wird die anschließende Prozession von der Musikvereinigung Neckarhausen.
Auf Prozession und zusätzlichen Blumenschmuck wird im kirchlichen MöglichkeitsGarten auf der BUGA 23 verzichtet. Hier stehen Frieden und Liebe als Kernbotschaften des Fronleichnamsfests im Mittelpunkt. Wie seit 2015 im bekannten Wallfahrtsort Taizé üblich, wird auch bei Kirche auf der BUGA 23 im Gottesdienst am 8. Juni um 12 Uhr die Erinnerung an das letzte Abendmahl ökumenisch mit Brot und Wein gefeiert.
Weit über 100 Einzelkelche stehen für die Mitfeiernden bereit. Pfarrer Jörg Lichtenberg und seine evangelische Kollegin Pfarrerin Martina Egenlauf-Linner werden die Feier auf dem Spinelli-Gelände gemeinsam mit Pastoralreferentin Sabine Hansen, Gemeindereferentin Barbara Kraus vom Leitungsteam „Kirche auf der BUGA 23“ und einem Vokalensemble unter Leitung von Bezirkskantor Klaus Krämer gestalten.
„Es ist eine wunderbare Chance, zu zeigen, dass wir auch dieses Fest gemeinsam feiern können“, betont Kraus.
