Kirchengebäude
Die Unionskirche ist die älteste Kirche Käfertals. Foto: Vogt

Festwochenende 75 Jahre Wiederaufbau Unionskirche

Käfertal. Die Unionskirche ist die älteste Kirche in Käfertal. Ihre Geschichte zeichnet ein Bild von Zerstörung und Wiederaufbau. Zuletzt wurde sie 1944 zerstört – und als erste wiederaufgebaute Kirche Mannheims am 7. November 1948 wiedereingeweiht.

Dieses 75jährige Jubiläum feiert die Gemeinde nun drei Tage lang: Am 3. und 4. November gibt es abends Konzerte, und am 5. November um 10 Uhr findet ein Jubiläumsgottesdienst mit dem Titel „Vertrauen“ statt, den der Männerkreis der Gemeinde gestaltet.

In ihrer Geschichte wurde die Kirche baulich mehrfach verändert und vergrößert. Urkundlich ist die älteste Kirche Käfertals bereits 1393 erwähnt. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde dann neben der Kirche ein Wehrturm errichtet. Der heutige Kirchturm mit seinen zwei Schießschächten zeugt noch von dieser Zeit.

Im 30jährigen Krieg wurde die Kirche 1632 erstmals zerstört und 1684 wieder eingeweiht. Wenige Jahre später wurde sie nochmals zerstört. Gottesdienste fanden dann im baufälligen Turm statt, der 1717 ein Helmdach erhielt. Im gleichen Jahr wurde zudem ein Langhaus gebaut. Bald reichte der Platz für die Gläubigen nicht ehr aus, so dass 1818 der Grundstein für einen Erweiterungsbau gelegt wurde. Im Zuge der badischen Kirchenunion erhielt die Käfertaler Kirche 1821 den Namen „Unionskirche“.

Eine weitere Erweiterung des Kirchenbaus erfolgte 1934 nach Plänen des Mannheimer Architekten Max Schmechel. Während des 2. Weltkrieges wurde die Unionskirche bei einem Bombenangriff am 14. August 1944 fast vollständig zerstört. Gemeinsam mit dem Pfarrer und Kirchenältesten zeichnete wiederum Architekt Schmechel verantwortlich für den Wiederaufbau. Von ihm stammen die Idee für die Holzkonstruktion und die umlaufende Empore.

Die Innenraumgestaltung geht auf Prof. Hanns Markus Heinlein, Pfalz, zurück. Das sieben Meter hohe Kruzifix schnitzte er aus einer Platane, die mit Splittern von Bomben und Granaten durchsetzt war. Auch schnitzte er, aus Kiefernholz aus dem Käfertaler Wald, die zwölf Figuren der Apostel für die Holzsäulen der Kirche. Mit dem Einbau der Kirchenfester des Mannheimer Künstlers Karl Rödel war die Innenraumgestaltung am 23. September 1951 abgeschlossen.

Seither hat sich im direkten Umfeld der Unionskirche einiges geändert: Zwischen ihr und dem ehemaligen Pfarrhaus wurde ein großzügiger Kirchplatz rund um die große Linde gestaltet. An der Stirnseite wurde ein Gemeindezentrum mit integrierter Kita errichtet.

Am Jubiläumswochenende gibt am Freitag, 3. November, um 19.00 Uhr der Afrikachor „Manita“ aus der Kapellengemeinde in Heidelberg ein Konzert. Einen Tag später, am Samstag, 4. November, um 19.30 Uhr erklingt Electric House Music mit André Lemont. Nach beiden Konzerten wird zu geselligem Beisammensein eingeladen. Der Jubiläumsgottesdienst, an den sich eine Gemeindeversammlung anschließt, findet am Sonntag, 5. November um 10 Uhr in der Unionskirche statt. Diese ist übrigens immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr geöffnet. red/mhs

 

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