Bertha, Carl und Co. ausgewildert

Mannheim. Im Landschaftsschutzgebiet Straßenheimer Hof sind zehn Feldhamster ausgewildert worden. Insgesamt werden es in diesem Jahr 180 sein. "Der Feldhamster ist deutschland- und europaweit vom Aussterben bedroht“, sagte die Erste Bürgermeisterin, Prof. Dr. Diana Pretzell, als sie jetzt Bertha , Carl und Co. aus ihren Boxen über gelbe Kunststoffröhren ins Feld leitete. Nun hofft man auf Nachwuchs in freier Wildbahn.

Fünf der Tiere tragen einen Telemetriesender, um ihre Wanderung zu verfolgen. Je mehr man weiß, umso mehr kann man für die bedrohte Art tun. Denn trotz aller Bemühungen gibt es immer wieder auch Rückschläge. Nach einem zwischenzeitlichen Ansteigen der Hamsterbauten ist man nach den Worten von Pretzell aufgrund der heißen Sommer 2022 und 2023 mittlerweile wieder auf dem Stand von 2021 angelangt. Eine Kartierung im Auftrag der Stadt hat ergeben, dass sich 2023 auf einer Fläche von 433 Hektar 134 Hamsterbauten befanden.
Eine wichtige Rolle spielen die Landwirte. "Mittlerweile bewirtschaften dankenswerter Weise mehrere Landwirte insgesamt 165 Hektar hier in Straßenheim sowie im Bösfeld feldhamstergerecht nach genauen Vorgaben", erklärte Pretzell.
Das Artenschutzprojekt wird vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums Karlsruhe und der Stadt Mannheim gemeinsam betrieben, nachdem 2004 mit dem Bau der SAP-Arena im Bösfeld der natürlich Lebensraum des Feldhamsters verloren ging. Der Nager sorgt jedoch für fruchbare Böden, weil er durch seinen Röhrenbau tief unter der Erde den Boden kräftig durchwühlt und vermischt. pbw

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